Welche Themen prägten 2021 das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD)? Die Mitglieder des Vorstands berichten über ein spannendes und erfolgreiches Jahr für das UKHD.
In einer der größten Gesundheitskrisen der letzten Jahrzehnte, der Corona-Pandemie, mussten wir die Prozesse in der Patientenversorgung, Forschung und Lehre ständig an die Anforderungen der Pandemie anpassen. Auch im zweiten Jahr der Corona-Krise hat das gesamte UKHD-Team Beeindruckendes geleistet. Ein großer Dank gilt daher in erster Linie allen Mitarbeitenden für ihre Flexibilität, Lern- und Leistungsbereitschaft. Ebenso danken möchte ich den großzügigen Förderern der Region, die uns in allen zentralen Vorhaben immer zur Seite standen.
Die Menschen, unsere Beschäftigten, Unterstützer und Partner sind unser Fundament. Ein Fundament, das in den kommenden Jahren die Entwicklung unseres Campus tragen wird ─ zum Wohle aller Patientinnen und Patienten.
Unsere strategischen Konzepte umfassen bauliche Maßnahmen innerhalb der Ringstruktur unserer Kliniken für eine individualisierte Medizin der Zukunft, befördert durch kurze Wege und effiziente Prozesse sowie durch die umfassende Digitalisierung in praktisch allen Bereichen unseres Konzerns. In der Tradition des Klinikums und der Medizinischen Fakultät liegt die enge Verbindung zwischen Versorgung, Lehre und Forschung. In den nächsten Jahren werden wir hier einen Quantensprung machen und insbesondere die Translationsforschung und Innovationskraft unseres Standorts stärken.
Auch 2021 wurden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich und fachlich intensiv gefordert. Für unseren Klinikkonzern galt es ein weiteres Jahr mit enormen wirtschaftlichen Herausforderungen zu bestehen. Alle Kräfte haben wir gemeinsam mit unseren Beschäftigten gebündelt, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit und ohne COVID-19 sicher zu stellen, und wo immer möglich zu optimieren.
Trotz dieser Belastungsprobe ist es uns gelungen das letzte Jahr mit einem soliden finanziellen Ergebnis abzuschließen. Wir sind dankbar, dass das Land Baden-Württemberg mit dem Corona-Schutzschirm die notwendige Unterstützung hierfür geleistet hat. Denn eine ausreichende Finanzierung der Universitätsmedizin ist essentiell, um Fachkräfte zu halten, zu fördern und neu zu gewinnen sowie dringend benötigte Investitionen umzusetzen.
Der Erfolg eines Universitätsklinikums lässt sich aber nicht nur in Zahlen ablesen. Mitentscheidend sind die Arbeitsbedingungen, die unsere Beschäftigten wahrnehmen und die sie in ihrer täglichen Arbeit unterstützen. Ebenso ein gutes Unternehmensklima dessen Ausgestaltung wir durchaus als wichtigen Bestandteil unserer Vorstandsarbeit verstehen. Eine Vorstandsarbeit die 2021 unter anderem die Managementstrukturen und Prozesse am UKHD überarbeitet und den modernsten Anforderungen entsprechend neu ausgerichtet hat.
Die Fakultät konnte im letzten Jahr großartige Erfolge verzeichnen. Es freut mich, dass wir zahlreiche Berufungen abschließen, exzellente Medizinerinnen und Mediziner und Forschende gewinnen und neue Lehrstühle ausschreiben konnten. Unsere Aufmerksamkeit gilt besonders aber auch den Studentinnen und Studenten. Mit viel Respekt nehmen wir wahr, wie sie trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie die Zeit gut genutzt und gemeistert haben.
Heidelberg gehört zur Spitze der Medizin in Deutschland und das ist der Verdienst einer exzellenten Lehre, Patientenversorgung und Forschung. Eine besondere Chance auf diesem Weg bietet der Forschungsverbund Heidelberg Mannheim Health Life Science Alliance. Durch gemeinsame Wissenschaftsprojekte, Plattformen, Programme und Rekrutierungen werden wir innovative Ansätze zusammen mit unseren Partnern noch schneller in die klinische Anwendung bringen. Ich freue mich über diesen wichtigen Schritt, um die Region noch stärker zu machen.
Mit Blick auf das letzte Jahr macht mich besonders stolz, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Strang gezogen haben. Die Pflege hat den Genesungsweg der Corona-Patientinnen und -Patienten unter den – für alle harten Rahmenbedingungen der Pandemie – aus nächster Nähe begleitet. Diese Krisenzeit hat uns gelehrt, dass wir große Herausforderungen nur als Gemeinschaft bewältigen können. Zudem hat sie uns aber auch deutlich gezeigt, wo es am UKHD noch Verbesserungsbedarf gibt – zum Teil schlicht weg Fachkräftemangel in einzelnen Bereichen. Das treibt uns an, viel Energie in Maßnahmen zu stecken, die das Pflegepersonal entlasten und die Arbeitsbedingungen verbessern werden. Wichtige Stellschrauben sind unter anderem das Programm TripleWin, um neue Pflegekräfte aus dem Ausland zu gewinnen, umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebote, die Förderung der Akademisierung des Pflegeberufs und der Ausbau der Ausbildungsplätze.
Wie stark unsere Pflegenden am UKHD sind, zeigen fünf innovative und kluge Projekte, die wir 2021 mit dem Heidelberg Pflegepreis auszeichnen durften. Da kann ich nur sagen – weiter so!
Prof. Dr. Matthias Karck
Stellv. Leitender Ärztlicher Direktor
(bis Oktober 2022; seit November 2022 Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus)
In unserem Alltag am Klinikum ist es essentiell, intelligente und gut nutzbare digitale Lösungen zu etablieren und auszubauen. Dabei geht es um die Beantwortung von ganz praktischen Fragen wie zu Arbeitsabläufen, dem mobilen Arbeiten oder der ortsunabhängigen Verfügbarkeit von patientenbezogenen Daten. Solche Daten sind wiederum Grundlage für die Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge sowie für Fragenstellungen der Forschung. Das gleiche gilt für die Medizintechnik: Eine konsequente Weiterentwicklung spielt eine entscheidende Rolle für die optimale Patientenversorgung am UKHD. Dies reicht von der modernsten Ausstattung eines Hybrid-OPs über Techniken der Robotik bis hin zu konventionellen Bereichen, wie dem flächendeckenden Einsatz von hochauflösenden Ultraschall-Geräten. Unser Ziel: den Campus technisch auf ein neues Level heben.