Vorstand des
Universitätsklinikums Heidelberg

Welche Themen beschäftigten das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) im Jahr 2023? Die Mitglieder des Vorstands über ein aufregendes und erfolgreiches Jahr für das UKHD.

Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus

Leitender Ärztlicher Direktor
Vorstandsvorsitzender

(seit Juli 2024)

In extrem herausfordernden Zeiten – nicht nur im Gesundheitssystem – ist es dem UKHD gelungen, Kurs zu halten und sich dynamisch zu entwickeln. 2023 war für das UKHD ein bemerkenswert erfolgreiches Jahr. Wir stehen medizinisch, wissenschaftlich und wirtschaftlich so gut da wie selten zuvor.

Unser Betriebsgeheimnis dafür: Über alle Berufsgruppen hinweg und in allen Einsatzbereichen ist die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit am UKHD enorm und einzigartig. Die Menschen sind der Erfolgsfaktor, und mein größter Dank gilt deshalb dem gesamten Team des UKHD.

Aktuell bewegt uns der geplante Verbund mit der Universitätsmedizin Mannheim. Wir sind davon überzeugt, dass der Zusammenschluss aus gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und medizinischer Sicht sinnvoll ist. Nach der Ablehnung durch das Bundeskartellamt stellen wir daher im Schulterschluss mit dem Land den Antrag auf eine Ministererlaubnis. Unser Ziel ist es, gemeinsam die Hochschul- und Spitzenmedizin, die Forschung und Lehre sowie den Gesundheitsstandort Deutschland insgesamt noch weiter voranzubringen. Dieser Prozess des Zusammenschlusses muss umsichtig und unter Beteiligung des Teams erfolgen.

Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Virtual Reality: Diese Schlagwörter bestimmen nicht nur Nachrichten und Talkshows, sondern sind gelebte Realität in einigen Bereichen der universitären Patientenversorgung, Forschung und Lehre. Hier streben wir in den nächsten Jahren einen noch höheren Reifegrad der Digitalisierung an. UKHD und Medizinische Fakultät Heidelberg nutzen digitale Lösungen, um Patientinnen und Patienten optimale Therapien anbieten zu können und die enormen Datenmengen, die im Klinikalltag anfallen, in der Forschung zu nutzen. Die Gründung der Health + Life Science Alliance Heidelberg Mannheim schafft auch auf diesem Gebiet immenses Potenzial für den Forschungs- und Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar.

Die hohe Qualität der Versorgung schlägt sich auch in nationalen und internationalen Rankings nieder: So landete das Universitätsklinikum Heidelberg im internationalen Ranking zum wiederholten Male unter den 20 besten Krankenhäusern weltweit, in der medizinischen Forschung in Deutschland auf Platz 1. Dies zeigt die hohe Anerkennung, die das Klinikum auch international erfährt. Stolz sind wir auch auf unsere hervorragenden Medizinstudierenden: schon bei der Auswahl gelingt es uns, die besten Köpfe nach Heidelberg zu ziehen, und bei den Abschlussprüfungen zählen sie regelmäßig zu den besten ihres Fachs.

Unser Dank gilt allen Kooperationspartnern, Unterstützern, Förderern und Freunden des UKHD für die gute Zusammenarbeit. Gemeinsam haben wir viel erreicht. Warum wir darauf vertrauen, dass wir auch für die Zukunft gut gerüstet sind, möchten wir Ihnen mit dem vorliegenden Jahresbericht vermitteln. Er bietet einen kleinen Einblick in ein großes Haus. Wir laden Sie herzlich ein, sich darin umzuschauen.

Katrin Erk

Kaufmännische Direktorin
Stellv. Vorstandsvorsitzende

Knapp 14.000 Mitarbeitende aus 130 Nationen versorgen am UKHD rund um die Uhr auf höchstem Niveau schwer kranke Patientinnen und Patienten. Dies haben sie auch unter den besonderen Herausforderungen der Corona-Pandemie hervorragend gemeistert. Und auch wenn es uns schon lange her erscheinen mag: zu Beginn 2023 arbeiteten wir in den Kliniken und Instituten noch unter Corona-Bedingungen. Im Laufe des vergangenen Jahres ist es uns schneller als den meisten anderen Kliniken gelungen, einen normalen Patientenbetrieb auf Vor-Corona-Niveau von 2019 mit steigenden Patientenzahlen zu erreichen. Es zahlte sich aus, dass das UKHD auch in Krisenzeiten auf Personalzuwachs mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften setzt.

Dies trug maßgeblich dazu bei, ein nahezu ausgeglichenes Jahresergebnis zu erreichen, trotz hoher Abschreibungen auf Basis vieler Eigeninvestitionen in moderne Gebäude und Infrastruktur – Maßnahmen, die seit vielen Jahren nicht ausreichend von der öffentlichen Hand finanziert werden können.

Für diese unglaubliche Leistung und Willenskraft danke ich allen Mitarbeitenden. Sie sind die Stützen des UKHD und des Gesundheitssystems, dessen notwendige Reformen in Finanzierung, Entbürokratisierung und Digitalisierung endlich auf den Weg gebracht werden müssen und deren Umsetzung nicht nur für uns, sondern insbesondere auch für ein funktionierendes Kooperationsnetzwerk und somit eine breite regionale Versorgungsstruktur zentral ist.

Auf einen sehr guten Weg hat sich das Klinikum im Bereich Nachhaltigkeit und Klimaschutz begeben. So laufen die Planungen für Photovoltaikanlagen auf den Dächern des UKHD und die Infrastruktur für Fahrräder und E-Autos wird ausgebaut. Job-Ticket und kostenlose Leihfahrräder ergänzen dazu die Möglichkeiten, umweltschonend und gesundheitsbewusst mobil zu sein. Das Klinikum nachhaltig zu entwickeln und die Klimaziele des Landes umzusetzen, ist eine Mammutaufgabe, die wir nur über alle Bereiche hinweg schaffen können. Ich danke den vielen Mitarbeitenden, die sich in vielfältiger Weise hierbei einbringen. Ihr Engagement lohnt sich, es ist im Sinne unserer gemeinsamen Zukunft.

Prof. Dr. Michael Boutros

Dekan der Medizinischen Fakultät Heidelberg

Die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Mit der Verlängerung von drei von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geleiteten Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Rekrutierung national und international herausragender Köpfe und deutschlandweit führenden Ergebnissen in der Lehre ist die Fakultät für die kommenden Jahre gut aufgestellt.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2022, hat die Health + Life Science Alliance im vergangenen Jahr Fahrt aufgenommen. Mit neuen institutionsübergreifenden Programmen, Hightech-Plattformen, der Rekrutierung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie der Planung eines neuen Gebäudes erweitern wir den Raum für erfolgreiche Grundlagenwissenschaft und klinisch-translationale Forschung. Die Allianz der sieben großen Forschungs- und Gesundheitseinrichtungen soll die Rhein-Neckar-Region zu einem international führenden biomedizinisch-technologischen Cluster ausbauen. Sie stärkt auch die bestehenden Brücken zu unseren außeruniversitären Partnern wie dem DKFZ, dem EMBL, dem Max-Planck-Institut für medizinische Forschung und dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit.

Das einzigartige Umfeld im Bereich Medizin und Lebenswissenschaften trägt ebenfalls dazu bei, exzellente Köpfe zu halten und anzuziehen. Dass die neuen Kolleginnen und Kollegen in Heidelberg auf ein fruchtbares Umfeld treffen, zeigen die zahlreichen Förderungen, Auszeichnungen und Preise, von denen ich den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft besonders hervorheben möchte. Mit dem renommiertesten Forschungspreis Deutschlands wird die Pharmakologin Professorin Rohini Kuner ausgezeichnet, nach dem Leibniz-Preis für den Kinderonkologen Professor Stefan Pfister im vergangenen Jahr. Neben weiteren Preisen konnten auch mehrere hoch kompetitive Grants des European Research Council ERC eingeworben werden. Ich freue mich auch sehr, dass es der Medizinischen Fakultät Heidelberg und dem UKHD 2023 gelungen ist, herausragende Köpfe für Schlüsselpositionen zu gewinnen: Professorin Luise Poustka übernahm die Leitung der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Professor Christoph Michalski die der Chirurgie, Professor Sandro Krieg leitet die Neurochirurgie und Professor Oliver Zivanovic die Frauenklinik.

Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem früheren Dekan, Professor Hans-Georg Kräusslich, der durch seine Arbeit zusammen mit seinem Team dafür Sorge getragen hat, dass die Fakultät auch für die kommenden Jahre gut positioniert ist. Dies werden wir im neuen Fakultätsvorstand fortsetzen: durch die Fortentwicklung der Forschungsstrategie, durch neue Programme für den wissenschaftlichen Nachwuchs, durch die Weiterentwicklung der Lehre und durch unser Engagement in der Universität für die kommende Phase der Exzellenzstrategie.

Yvonne Dintelmann

Pflegedirektorin

Interprofessionelle Zusammenarbeit, flache Hierarchien und Ideenreichtum aus der Pflege heraus entwickelt und umgesetzt – dies beschreibt für mich den Heidelberger Spirit, wie ich ihn in diesem hervorragend aufgestellten Haus bei meinem Amtsantritt im April 2024 antreffen durfte. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Pflegedienstleitungen und Führungskräften des Pflege- und Funktionsdienstes unter der Führung meines Vorgängers Edgar Reisch. Ihnen ist es gelungen, die Innovationskraft, Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Heidelberger Pflege an die Spitze der Universitätsmedizin zu führen. Und diesen Weg beschreiten wir weiter.

Die Pflege ist mit rund 4.600 Mitarbeitenden die größte Berufsgruppe und bildet das Fundament der hervorragenden Versorgung schwerkranker Patientinnen und Patienten. In Zeiten von Fachkräftemangel und demographischem Wandel ist es umso wichtiger, mit innovativen Ansätzen neue Pflegekräfte zu werben – auch aus dem Ausland. Eine Erfolgsgeschichte ist hierbei das Programm Triple Win der Bundesagentur für Arbeit und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, über das fair und transparent internationale Pflegefachkräfte an Arbeitgeber in Deutschland vermittelt werden. Das UKHD beteiligt sich seit 2017 und konnte bereits 350 Pflegefachkräfte über Triple Win gewinnen. Bei Spracherwerb und Integration in Heidelberg unterstützt die Kooperation des UKHD mit dem Goethe-Institut in Mannheim und mit Goethe-Instituten in den Herkunftsländern. Einige der Pflegekräfte haben bereits erfolgreich Fachweiterbildungen abgeschlossen und unterrichten selbst als Praxisanleiter neue Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland.

Auch die stetige Weiterentwicklung der Akademie für Gesundheitsberufe mit ihren Aus- und Weiterbildungen und Studiengängen ist ein elementarer Baustein, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegen zu wirken. Wir bringen einerseits die Akademisierung der Pflege auf dem Medizincampus Heidelberg voran, so wurde 2023 die Hebammenschule des UKHD zur Koordinierungsstelle für die Praxisphase des Studiengangs Hebammenwissenschaften umgewandelt. Andererseits werden wir die Weiterbildungsangebote für nicht-akademische Pflegende weiter ausbauen und die Entwicklung von Führungskräften unterstützen.

Prof. Dr. Markus Weigand

Stellv. Leitender Ärztlicher Direktor

(seit Juli 2024)

Die bestmögliche medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten steht für uns am UKHD stets im Mittelpunkt allen Handelns. Im hochkomplexen Umfeld eines Supra-Maximalversorgers arbeiten unsere interdisziplinären und interprofessionellen Teams daran, die Patientensicherheit kontinuierlich weiter zu verbessern. Wir verfolgen eine Strategie, die alle Berufsgruppen umfasst, mit der wir unerwünschte Ereignisse möglichst vollständig vermeiden können. In einem universitären Umfeld, in dem die Grenzen des medizinisch Machbaren täglich ein Stück weiter verschoben werden, ist uns der wertschätzende, respektvolle und möglichst autonomie-erhaltende Kontakt mit unseren Patientinnen und Patienten eine weitere Herzensangelegenheit. Gemeinsam stehen so das Wohl und die Sicherheit der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten allzeit im Fokus unserer Tätigkeit.

Wer durch das Neuenheimer Feld fährt, sieht Bagger, Kräne, tonnenschwere LKWs. Der Campus ist beständig im Wandel, Universitätsklinikum, Land und großzügige Stifter investieren gemeinsam in die Infrastruktur für die Medizin von morgen. Dabei wird das bewährte Konzept des Heidelberger Klinikrings, dessen Umsetzung bereits in den achtziger Jahren mit dem Bau der Kopfklinik begonnen hat, konsequent weitergedacht.

Aktuell arbeiten wir intensiv an der Vollintegration des Nierenzentrums Heidelberg e.V. ins UKHD. Der Neubau des Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ Heidelberg zwischen Kinderklinik und Nationalem Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) schreitet erfolgreich voran. Dort werden ab 2025 UKHD und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) Forschung und Klinik unter einem Dach vereinen, um noch bessere Therapien für krebskranke Kinder zu entwickeln und einzusetzen.

Für alle, die auf dem Campus arbeiten, bedeutet das: Eine Arbeitsumgebung, die vernetzt und verbindet und den Weg bereitet für eine erfolgreiche interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit – für unsere Patientinnen und Patienten.

Ehemalige Vorstandsmitglieder

Prof. Dr. Ingo Autenrieth

Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender
bis 30. Juni 2024

Edgar Reisch

Pflegedirektor
bis 31. März 2024

Prof. Dr. Dr. h.c.
Hans-Georg Kräusslich

Dekan der Medizinischen Fakultät
bis 30. September 2023