Vorstand des
Universitätsklinikums Heidelberg

Welche Themen prägten 2022 das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD)? Die Mitglieder des Vorstands berichten über ein spannendes und erfolgreiches Jahr für das UKHD.

Prof. Dr. Ingo Autenrieth

Leitender Ärztlicher Direktor
Vorstandsvorsitzender

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Neuartige Diagnoseverfahren und Therapien zu entwickeln und bei Patienten zur Verbesserung der Behandlung anzuwenden, ist eine unserer Kernkompetenzen und zentrales strategisches Ziel. Ein herausragendes Beispiel kliniknaher Forschung ist hierbei das Konsortialprojekt INTEGRATE-ATMP unter Federführung des UKHD, in dem unter anderem zu neuen Gen- und Zelltherapien geforscht wird – gefördert seit vergangenem Jahr durch den Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses.

2022 haben zudem die Vorbereitungen für den Uniklinikverbund Heidelberg-Mannheim Fahrt aufgenommen. Intensive inhaltliche und wirtschaftliche Prüfungen beider Standorte haben Umsetzbarkeit und Chancen gezeigt und mündeten 2023 in der Grundsatzentscheidung der Landesregierung für eine weitere vertiefte Prüfphase inklusive medizinstrategischer und unternehmerischer Planungen.

Ich danke an dieser Stelle besonders den Kolleginnen und Kollegen, unseren Partnern und Förderern für die erfolgreiche Zusammenarbeit in dieser intensiven und für die gesamte Gesundheitsregion Rhein-Neckar entscheidenden Zeit.

Neben den zukunftsweisenden Aufgaben des UKHD war 2022 aber auch erneut geprägt von den globalen Krisen. Den ersten Teil des Jahres haben die Mitarbeitenden des Klinikums noch unter Corona-Bedingungen gearbeitet. Diese herausfordernde Zeit ging nahtlos über in die Phase einer drohenden Energiekrise. Hierbei für die aufwendige universitäre Patientenversorgung schnelle und sichere Lösungen zu erarbeiten, war eine große Herausforderung. Einen herzlichen Dank an all unsere exzellenten und motivierten Mitarbeitenden, die im Kleinen und Großen und über alle Berufsgruppen hinweg diese anspruchsvollen Aufgaben meistern.

Katrin Erk

Kaufmännische Direktorin
Stellv. Vorstandsvorsitzende

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13.849 Mitarbeitende bereichern das UKHD mit Ihrer Expertise, ihrer Vielfalt und ihren Perspektiven. Als UKHD ist es uns ein zentrales Anliegen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, an dem sich jeder wohlfühlen und seine Kompetenzen entfalten kann. Um die Services und Qualität der internen Abläufe zu verbessern, haben wir im letzten Jahr die Strukturen der Verwaltung neu ausgerichtet und erfolgreich umstrukturiert. Dies ist ein großer Gewinn für die Mitarbeitenden und ein wichtiger Schritt zu einem zukunftsfähigen Unternehmen. Allen Mitwirkenden gilt mein großer Dank.

Das Gesundheitssystem steht vor enormen Herausforderungen. Daher ist es für uns selbstverständlich, sich in die Bundes- und Landespolitik einzubringen und eine bessere Finanzierung für die universitäre Maximalversorgung durchzusetzen. Am UKHD konnte sich die Leistungserbringung, d.h. die Behandlungszahlen unserer Patientinnen und Patienten, nach Abschaffung der Corona-Maßnahmen erfreulicherweise schnell erholen. Im letzten Jahr, 2022, waren aufgrund bestehender Quarantäneregelungen noch Leistungseinschränkungen vorhanden, was zu einem negativen Jahresergebnis führte. Wir sind dankbar für die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg: Ein positiver Schritt hin zu finanzieller Stabilität, der es uns ermöglicht, weiterhin Gesundheitsversorgung und Forschung auf höchstem Niveau zu gewährleisten.

Der Klimawandel ist die drängendste globale Herausforderung unserer Zeit. Wir sind fest entschlossen, unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und nachhaltige Maßnahmen zu fördern. Vor diesem Hintergrund unterstützen wir das Land Baden-Württemberg bei der Erreichung der Klimaziele. 2022 hat das UKHD eine Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ins Leben gerufen und konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht. Gemeinsam können wir eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen schaffen.

Prof. Dr. Dr. h.c.
Hans-Georg Kräusslich

Dekan der Medizinischen
Fakultät

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Zukunftsorientierte und innovative Forschung sowie vielfältige Vernetzungen in der Rhein-Neckar-Region, national und international machen die Medizinische Fakultät Heidelberg mit ihren Partnern zu einem führenden Standort für Innovation und Fortschritt in der Medizin. Die Gründung der Heidelberg Mannheim Health & Life Science Alliance mit einem innovativen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk universitärer und außeruniversitärer Zentren sowie Industriepartnern schafft ein immenses Potenzial für die Zukunft. In diesem spannenden Wirkungsfeld wollen wir neue Maßstäbe sowohl in der medizinischen Grundlagenforschung als auch in der Translation und der klinischen Forschung setzen und exzellente Mitarbeitende für die Region gewinnen. Bereits heute freuen wir uns sehr über zahlreiche erfolgreiche Berufungen in jüngster Zeit und die Gewinnung exzellenter Medizinerinnen und Mediziner für den Standort Heidelberg.

Als Highlight aus dem letzten Jahr möchte ich außerdem die neu entwickelten Programme zur Förderung junger Kolleginnen und Kollegen sowie das neue Auswahlverfahren für angehende Medizinerinnen und Mediziner, das verstärkt sozial-kommunikative Fähigkeiten berücksichtigt, hervorheben. Der neue Medizinertest ist ein wichtiger Schritt, um die Bedeutung des Patientenwohls in der medizinischen Versorgung, Forschung und Lehre noch fester zu verankern.

Edgar Reisch

Pflegedirektor am
Universitätsklinikum Heidelberg

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Pflege ist jeden Tag aufs Neue eine anspruchsvolle Aufgabe. Sie erfordert die Bereitschaft, mit hoher Expertise schnell und verantwortungsvoll zu handeln und gleichzeitig mit Fingerspitzengefühl und Empathie zu agieren - und dies auch in herausfordernden Zeiten wie der Pandemie. Ich bin stolz auf unsere Mitarbeitenden für das Durchhaltevermögen und das Engagement immer alles zu geben – zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten. Eine Herausforderung ist der Fachkräftemangel, dem wir mit vielschichtigen Lösungen begegnen. Neben der Gewinnung neuer Pflegekräfte ist es wichtig, den Beruf der Pflege zu stärken und attraktiver zu machen.

Wir stärken am UKHD unsere Pflege-Expertinnen und -Experten in ihrem Bereich und sie treffen auf dieser Grundlage Entscheidungen – in enger Abstimmung im interprofessionellen Team. Mit großem Erfolg leben wir solche Konzepte am UKHD mit Modellstationen wie dem Innovationsraum Pflege oder dem Ausbildungsprogramm HIPSTA. Diese guten Entwicklungen gilt es auszubauen, und zum Standard zu machen.

Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus

Stellv. Leitender Ärztlicher Direktor

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Der Begriff „Personalisierte Medizin“ bezeichnet seit einigen Jahren einen Paradigmenwandel in der Medizin. Mit individuellen Behandlungskonzepten können wir Patientinnen und Patienten inzwischen schneller zu einer für sie geeigneten Therapie verhelfen und zugleich das Gesundheitswesen effizienter gestalten.

Digitalisierung bietet in diesem Zusammenhang eine große Chance: Ob elektronische Patientenakte oder digitale Tools in Diagnostik, Therapie und Pflege – digitale Technologien können die Gesundheitsforschung und -versorgung tiefgreifend und vielfältig verbessern. Schon heute tragen die Analyse großer Datenmengen und maschinelles Lernen z.B. in der Krebsbehandlung dazu bei, für Patientinnen und Patienten eine passende Therapie auszuwählen, Therapieansprechen und Komplikationen bei einer Operation vorherzusagen oder beispielsweise aus CT-Bildern Tumoreigenschaften abzulesen, die das normale Auge nicht sieht. Hierbei Erkenntnisse aus der klinischen Forschung in die Patientenbehandlung zu übertragen ist eine große Stärke des Heidelberger Medizincampus. Wichtig ist dabei eine Anpassung der Nutzungsbedingungen für Patientendaten. Die Politik ist gefordert, wenn es zukünftig eine personalisierte, effiziente und damit auch ressourcensparende Medizin geben soll.