Unser Jahr nach Themen

Der renommierte „Black-Pearl-Award“ der Europäische Patientenorganisation für seltene Krankheiten (EURORDIS) wurde an Prof. Dr. Franz Schaefer verliehen. Er ist Experte für seltene angeborene Nierenerkrankungen am Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des UKHD. Ausgezeichnet wurde Schaefer in der Kategorie „Wissenschaft und Forschung“ für seine wissenschaftlichen Arbeiten und den Aufbau des Europäischen Referenz-Netzwerks für seltene Nierenerkrankungen (ERKNet).

In der Sparte „Translationale Forschung" erhielt Prof Dr. Frank Winkler, Geschäftsführender Oberarzt der Neurologischen Klinik am UKHD und Arbeitsgruppenleiter in der Klinischen Kooperationseinheit Neuroonkologie am DKFZ den Deutschen Krebspreis. Ausgezeichnet wurden seine herausragenden Arbeiten zu Hirntumoren, die auch Ansätze für wirksamere Therapien dieser aggressiven Tumoren bieten.

An der MFHD werden für die nächsten vier Jahre zwei Sonderforschungsbereiche mit insgesamt rund 26,9 Millionen Euro unterstützt. Die Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fließen in die Erforschung neuartiger und maßgeschneiderter Therapien von angeborenen und erworbenen Herzerkrankungen, so wie die Analyse von Wechselbeziehungen zwischen Krankheitserregern und Wirt bei Infektionen mit Parasiten und Viren. Die Sonderforschungsbereiche sollen innovative, aufwendige und langfristig konzipierte Forschungsvorhaben fördern.

25 Millionen Euro investierte das Land Baden-Württemberg in Reinraumbereiche und Büroflächen, die zur Herstellung von speziellen Krebsmedikationen bis hin zu angepasster Nahrung für Neugeborene benötigt werden. Die Nutzflächen der Klinikumsapotheke wurden dadurch um 1.700 Quadratmeter erweitert. Der Erweiterungsbau ist räumlich direkt an die Apotheke angegliedert und so konzipiert, dass er bei weiter steigendem Bedarf nochmals aufgestockt werden kann.

Selbst ausgeheilte Nervenverletzungen hinterlassen häufig chronischen Schmerz und Überempfindlichkeit gegenüber sanften Berührungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Pharmakologischen Instituts und des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der MFHD haben nun im Tierversuch gezeigt, dass fehlerhafte „Verschaltungen“ der Schmerzrezeptoren zu einer bisher noch nicht untersuchten Form sogenannter neuropathischer Schmerzen führen. Die Ergebnisse wurden aktuell in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.

Die Heidelberger Interprofessionelle Ausbildungsstation (HIPSTA) feierte ihr fünfjähriges Jubiläum mit einem Kongress, an dem Expertinnen und Experten sowie Interessierte aus ganz Deutschland teilnahmen. HIPSTA wurde 2017 als erste Lehrstation ihrer Art am UKHD gegründet und dient der Ausbildung von Auszubildenden der Pflege, der Physiotherapie und Medizinstudierenden im Praktischen Jahr. In dem erfolgreiche Lehrkonzept hinter HIPSTA steht die gemeinsame und eigenständige versorgen Patientinnen und Patienten, durch die Auszubildenden.

Mit dem Landesforschungspreis für angewandte Forschung wurde Prof. Dr. Stefan Pfister, Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) geehrt. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vergibt seit 1989 in Zusammenarbeit mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften diesen Forschungspreis des Landes Baden-Württemberg. Ausgezeichnet wurden Pfisters Beiträge zur Erforschung und Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren bei kindlichen Hirntumoren.

Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration hat fünf Modellprojekte an den Universitätskliniken Baden-Württembergs genehmigt, mit denen eine schnellere Weiterbildung und damit ein schnellerer Personaleinsatz in der Intensivpflege ermöglicht wird. Am UKHD sowie auch in Freiburg, Mannheim, Tübingen und Ulm, soll die Intensivpflegeausbildung verkürzt angeboten und somit Berufseinsteiger schneller als Intensivpflegefachkräfte eingesetzt werden.

Moderne Eingriffe der Augenchirurgie spielen sich auf Ebene einzelner Zellschichten z.B. an der Augenhornhaut ab – ihre Durchführung steht und fällt daher mit der Leistungsfähigkeit der verwendeten OP-Mikroskope. Zwei Highend-Geräte der Firma Carl Zeiss Meditec sind ab sofort in der Augenklinik des UKHD im Einsatz. Die Anschaffung der beiden OP-Systeme im Wert von 1,2 Millionen Euro wurde von der Dietmar Hopp Stiftung gefördert.

Ein neues Herzzentrum mit dem Forschungszentrum „Informatics for Life“ wird am UKHD in den nächsten Jahren entstehen. Modernste interdisziplinäre Patientenversorgung, internationale Spitzenforschung und digitale Medizin der nächsten Generation, soll der Neubau ermöglichen. Unterstützt wird das Projekt von der Dietmar Hopp Stiftung und der Klaus Tschira Stiftung mit insgesamt 129 Millionen Euro. Auch das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt.

Die europäische Kommission hat am 13. Dezember 2022 einem Medikament gegen metastasierten Prostatakrebs die Zulassung erteilt, dessen Wirkstoff federführend vom DKFZ in Zusammenarbeit mit dem UKHD und der Universität Heidelberg entwickelt wurde. Die Zulassung ist beschränkt auf Patienten, die zuvor bereits eine Chemotherapie erhalten haben und die nicht auf Hormonentzug ansprechen. Zulassungsinhaberin ist die Firma Novartis.

Um die Perspektive der Betroffenen nicht nur in einer direkten Behandlungssituation zu berücksichtigen, sondern in allen Bereichen fest in den Klinikalltag und die wissenschaftliche Arbeit zu integrieren, sich sogenannte Patientenbeiräte für das UKHD wichtig. Mit dem neu gegründeten Patientenbeirat am Studienzentrum der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (SDGC) sind am UKHD inzwischen vier Gremien dieser Art etabliert.

Eine weitere renommierte Auszeichnung erhielt Prof. Dr. Ralf Bartenschlager, Leiter der Abteilung Molekulare Virologie am UKHD und der Abteilung Virus-Assoziierte Karzinogenese am DKFZ mit dem Ernst Jung-Preis für Medizin. Bartenschlager teilt sich den Preis mit Prof. Dr. Ingrid Fleming, Zentrum für Molekulare Medizin an der Goethe-Universität in Frankfurt. Bartenschlager erhält die Auszeichnung für seine Forschungen an RNA-Viren, wie zum Beispiel dem Hepatitis-C-Virus.

Die Hepatitis B Foundation hat Stephan Urban, Professor des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) mit dem Baruch S. Blumberg Preis für seine herausragenden Leistungen bei der Erforschung des Hepatitis-D-Virus und der Entwicklung des Medikaments „Hepcludex“ ausgezeichnet. Diese langfristige Entwicklung von einer Idee bis hin zum Medikament wird nun mit dem Blumberg-Preis gewürdigt. Weltweit sind über 12 Millionen Menschen von einer chronischen Hepatitis-D-Erkrankung betroffen, die zu Leberzirrhose oder sogar Leberkrebs führen kann.

Mit dem Forschungsprojekt „NEW_LIVES“ verfolgen Forschende des UKHD und der Universität Mannheim das Ziel, zu einer rechtssicheren, ethisch und gesellschaftlich vertretbaren sowie medizinisch sinnvollen Gestaltung eines zukünftigen genomischen Neugeborenenscreening-Programms beizutragen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhielten hierfür eine Förderung von insgesamt ca. 1,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Der Großteil der Förderung entfällt mit ca. einer Million Euro auf Projektteile in Heidelberg.

Unter einem Dach wird in dem Neubau des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) vereint, was momentan noch auf sechs Gebäude auf dem Campus verteilt ist: Räume für Diagnostik und Behandlung von krebskranken Kindern und Jugendlichen sowie Einrichtungen für exzellente Forschung, deren vielversprechende Ergebnisse direkt in die Patientenbehandlung einfließen können. Im September 2022 erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau.

Am 12. Mai setzte das UKHD zum Internationalen Tag der Pflegenden ein Zeichen der Anerkennung. Auf dem Campus des UKHD Im Neuenheimer Feld sowie in Bergheim (Zentrum für Psychosoziale Medizin) und Schlierbach (Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie) wurden Aktionsstände aufgebaut, an denen für Pflegerinnen und Pflegern Überraschungen bereitstanden. Farbige „Dankes-Postkarten“ wurden bereits im Vorfeld an Passanten in der Heidelberger Innenstadt, Mitarbeitende des UKHD und der Stadt Heidelberg sowie Patientinnen und Patienten verteilt, um persönliche Worte an die Pflegenden zu richten.

Viele Medikamente werden bei Kindern ausschließlich auf Basis von Daten bei Erwachsenen angewendet, weil Arzneimittelstudien für diese Patientengruppe bislang oft fehlen. Diesem Missstand tritt das UKHD mit dem Pädiatrischen Klinisch-Pharmakologischen Studienzentrum „paedKliPS“ entgegen: Patienten vom Frühgeborenen- bis ins junge Erwachsenenalter steht dort im Rahmen streng kontrollierter Studien der Zugang zu neuen Arzneimitteltherapien offen. Die Dietmar Hopp Stiftung finanziert den Aufbau von paedKliPS mit 810.000 Euro. Gleichzeitig fördert die Stiftung zwei klinische Forschungsprojekte – zum 2D-Medikamentendruck für eine individuelle und altersgerechte Dosierung sowie zur Identifizierung von Biomarkern zur Vorhersage von Medikamentenwirkungen – mit insgesamt 2,1 Millionen Euro.