Dekanat der
Medizinischen Fakultät Heidelberg

Exzellente Ausbildung und hochqualitative Forschung waren 2022 Grundpfeiler der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Das Dekanat fasst die wichtigsten Erkenntnisse des Jahres 2022 zusammen.

Prof. Dr. Dr. h.c.
Hans-Georg Kräusslich

Dekan der Medizinischen
Fakultät

Zukunftsorientierte und innovative Forschung sowie vielfältige Vernetzungen in der Rhein-Neckar-Region, national und international machen die Medizinische Fakultät Heidelberg mit ihren Partnern zu einem führenden Standort für Innovation und Fortschritt in der Medizin. Die Gründung der Heidelberg Mannheim Health & Life Science Alliance mit einem innovativen Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk universitärer und außeruniversitärer Zentren sowie Industriepartnern schafft ein immenses Potenzial für die Zukunft. In diesem spannenden Wirkungsfeld wollen wir neue Maßstäbe sowohl in der medizinischen Grundlagenforschung als auch in der Translation und der klinischen Forschung setzen und exzellente Mitarbeitende für die Region gewinnen. Bereits heute freuen wir uns sehr über zahlreiche erfolgreiche Berufungen in jüngster Zeit und die Gewinnung exzellenter Medizinerinnen und Mediziner für den Standort Heidelberg.

Als Highlight aus dem letzten Jahr möchte ich außerdem die neu entwickelten Programme zur Förderung junger Kolleginnen und Kollegen sowie das neue Auswahlverfahren für angehende Medizinerinnen und Mediziner, das verstärkt sozial-kommunikative Fähigkeiten berücksichtigt, hervorheben. Der neue Medizinertest ist ein wichtiger Schritt, um die Bedeutung des Patientenwohls in der medizinischen Versorgung, Forschung und Lehre noch fester zu verankern.

Prof. Dr.  Wolfgang Wick

Prodekan Struktur und
Entwicklung

Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus (bis 31.10.2022) /
Prof. Dr. Wolfgang Wick (seit 3.11.2022)

Um unseren hohen Ansprüchen in der Forschung, Lehre und Krankenversorgung zu entsprechen und unsere Ziele einer wertebasierten Forschung und Krankenversorgung zu verwirklichen, ist vorausschauende Planung zentral. Eine besondere Chance bietet der neugegründete Forschungsverbund Heidelberg Mannheim Health Life Science Alliance. Mit gemeinsamen Wissenschaftsprojekten, Plattformen, Programmen und Rekrutierungen wollen wir innovative Ansätze zusammen mit unseren Partnern noch schneller in die klinische Anwendung bringen. Mit Blick auf diesen Forschungsverbund aber auch weiteren Faktoren wie der Entwicklung der Kooperationseinheiten an der Schnittstelle zwischen Forschung und Versorgung, die laufende Exzellenzstrategie, den zunehmenden Wettbewerb um Talente sowie verschärfte Ressourcenbegrenzungen kommt der Struktur & Entwicklungsplanung eine ganz besondere Bedeutung zu.

Prof. Dr. Jan Siemens

Prodekan Forschung

2022 haben wir die Erweiterung der Postgraduiertenförderung in Clinician-, Medical und Medical-Data Scientists erfolgreich umgesetzt. Ziel ist es talentierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in allen unseren Fachgebieten auf dem Heidelberger Campus zu fördern und ihnen beste Voraussetzungen für ihre Karriere zu bieten. Nur eine hohe Qualität in Forschung und Lehre kann dazu beitragen, die universitäre Medizin in Deutschland zu stärken. Mit diesem Fokus fördern wir die Exzellenz in den Heidelberger Schwerpunkten Infektionskrankheiten, Herz-Kreislaufforschung, Neurowissenschaften, Onkologie sowie Transplantation und individualisierte Immuntherapie. Daneben gibt es weitere starke Forschungsfelder wie die Künstliche Intelligenz und Medizininformatik, die eine immer relevantere Rolle spielen. Als Beispiel möchte ich zudem die anvisierte breitflächige Einführung eines elektronischen Laborbuches in der Medizinischen Fakultät anführen, ein Aspekt den die Forschungskommission mit Unterstützung des Universitätsrechenzentrums vorangetrieben hat und der einen kleinen aber wichtigen Schritt im Kontext der Digitalisierung von Forschungsdaten darstellen wird.

Prof. Dr. Sabine Herpertz

Studiendekanin

Wir bereiten intensiv die angekündigte neue Approbationsordnung vor: Die neue Ordnung für die Zahnmedizin wird bereits umgesetzt: hier geht es beispielsweise darum, die Lehre in kleineren Gruppen zu erhöhen sowie die wissenschaftliche und praktische Ausbildung zu stärken. Für die Umsetzung im Bereich der Humanmedizin sind wir in der Vorbereitung; hier haben wir bereits Curricula für die Longitudinaltracks (Wissenschaftlichkeit, Digitale Medizin, interprofessionelle Kompetenzen) entwickelt, durch entsprechende Lehrveranstaltungen die Qualität ärztlicher Gesprächsführung in den Fokus genommen und im Wahlfachtrack Lehrveranstaltungen zu Artificial Intelligence konzipiert und erfolgreich durchgeführt. Weitere Aktivitäten lagen in der Ausarbeitung des Wahlfachtracks Allgemeinmedizin, auch mit Blick auf die besonderen Herausforderungen auf dem Land arbeitender Hausärzte.

Neben dem Fachwissen sind sozial-kommunikativen Fähigkeiten der Behandler für Patientinnen und Patienten wesentlich, wie zahlreiche Studien belegen. Damit entsprechende Kompetenzen bei der Studierendenauswahl berücksichtigt werden können, hat unsere Arbeitsgruppe das Testverfahren „Interaktionelle Kompetenzen Medizin“ (IKM) entwickelt und im letzten Jahr vorbereitet. 2023 durchliefen nun die Bewerberinnen und Bewerber für das Medizinstudium erstmals das neue Verfahren.

Hochwertige Lehre und Nachwuchsförderung gehören zu unseren zentralen Aufgaben. Wir sind daher stolz, dass bei der ersten großen Prüfung im Medizinstudium, dem 1. Staatsexamen, die Heidelberger Medizinstudenten 2022 beste Ergebnisse erzielt haben und den besten Rang besetzen. Dies zeigt die Auswertung und Veröffentlichung durch das Institut für Medizinische und Pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP).

Prof. Dr. Ingo Autenrieth

Leitender Ärztlicher Direktor

Neuartige Diagnoseverfahren und Therapien zu entwickeln und bei Patienten zur Verbesserung der Behandlung anzuwenden, ist eine unserer Kernkompetenzen und zentrales strategisches Ziel. Ein herausragendes Beispiel kliniknaher Forschung ist hierbei das Konsortialprojekt INTEGRATE-ATMP unter Federführung des UKHD, in dem unter anderem zu neuen Gen- und Zelltherapien geforscht wird – gefördert seit vergangenem Jahr durch den Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschusses.

2022 haben zudem die Vorbereitungen für den Uniklinikverbund Heidelberg-Mannheim Fahrt aufgenommen. Intensive inhaltliche und wirtschaftliche Prüfungen beider Standorte haben Umsetzbarkeit und Chancen gezeigt und mündeten 2023 in der Grundsatzentscheidung der Landesregierung für eine weitere vertiefte Prüfphase inklusive medizinstrategischer und unternehmerischer Planungen.

Ich danke an dieser Stelle besonders den Kolleginnen und Kollegen, unseren Partnern und Förderern für die erfolgreiche Zusammenarbeit in dieser intensiven und für die gesamte Gesundheitsregion Rhein-Neckar entscheidenden Zeit.

Neben den zukunftsweisenden Aufgaben des UKHD war 2022 aber auch erneut geprägt von den globalen Krisen. Den ersten Teil des Jahres haben die Mitarbeitenden des Klinikums noch unter Corona-Bedingungen gearbeitet. Diese herausfordernde Zeit ging nahtlos über in die Phase einer drohenden Energiekrise. Hierbei für die aufwendige universitäre Patientenversorgung schnelle und sichere Lösungen zu erarbeiten, war eine große Herausforderung. Einen herzlichen Dank an all unsere exzellenten und motivierten Mitarbeitenden, die im Kleinen und Großen und über alle Berufsgruppen hinweg diese anspruchsvollen Aufgaben meistern.

Katrin Erk

Kaufmännische Direktorin
Stellv. Vorstandsvorsitzende

13.849 Mitarbeitende bereichern das UKHD mit Ihrer Expertise, ihrer Vielfalt und ihren Perspektiven. Als UKHD ist es uns ein zentrales Anliegen ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, an dem sich jeder wohlfühlen und seine Kompetenzen entfalten kann. Um die Services und Qualität der internen Abläufe zu verbessern, haben wir im letzten Jahr die Strukturen der Verwaltung neu ausgerichtet und erfolgreich umstrukturiert. Dies ist ein großer Gewinn für die Mitarbeitenden und ein wichtiger Schritt zu einem zukunftsfähigen Unternehmen. Allen Mitwirkenden gilt mein großer Dank.

Das Gesundheitssystem steht vor enormen Herausforderungen. Daher ist es für uns selbstverständlich, sich in die Bundes- und Landespolitik einzubringen und eine bessere Finanzierung für die universitäre Maximalversorgung durchzusetzen. Am UKHD konnte sich die Leistungserbringung, d.h. die Behandlungszahlen unserer Patientinnen und Patienten, nach Abschaffung der Corona-Maßnahmen erfreulicherweise schnell erholen. Im letzten Jahr, 2022, waren aufgrund bestehender Quarantäneregelungen noch Leistungseinschränkungen vorhanden, was zu einem negativen Jahresergebnis führte. Wir sind dankbar für die Unterstützung des Landes Baden-Württemberg: Ein positiver Schritt hin zu finanzieller Stabilität, der es uns ermöglicht, weiterhin Gesundheitsversorgung und Forschung auf höchstem Niveau zu gewährleisten.

Der Klimawandel ist die drängendste globale Herausforderung unserer Zeit. Wir sind fest entschlossen, unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren und nachhaltige Maßnahmen zu fördern. Vor diesem Hintergrund unterstützen wir das Land Baden-Württemberg bei der Erreichung der Klimaziele. 2022 hat das UKHD eine Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ins Leben gerufen und konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht. Gemeinsam können wir eine lebenswerte Zukunft für kommende Generationen schaffen.