Highlights
2024
Jan
Verzweigte Gefäßprothese erspart offene OP am Herzen
Ein Team der Gefäßchirurgie hat am UKHD europaweit erstmalig eine neuartige verzweigte Gefäßprothese via Katheter im oberen Abschnitt der Hauptschlagader implantiert. Sogenannte Stentgrafts, Gefäßstützen aus sehr feinem Drahtgeflecht mit Kunststoffummantelung, stabilisieren zuverlässig lebensgefährliche Aufdehnungen der Hauptschlagader. Nur im obersten Abschnitt der Hauptschlagader, dem Aortenbogen, konnten sie bislang wegen der dort abzweigenden Arterien zu Hirn und Armen nicht eingesetzt werden, sodass hier eine offene Operation notwendig war. Der neue Stent wird zukünftig vor allem Patientinnen und Patienten mit hohem Operationsrisiko sowie in Notfallsituationen zugutekommen.
Feb
Herzlich willkommen: internationale Pflegekräfte am UKHD
Menschen aus aller Welt ziehen nach Heidelberg, um am UKHD beruflich durchzustarten. Viermal im Jahr begrüßt die Pflegedirektion neue Kolleginnen und Kollegen im Pflegedienst, die aus dem Ausland in die Stadt am Neckar gekommen sind – im Jahr 2024 waren es insgesamt 91 neue Mitarbeitende. Sie stammen unter anderem aus den Philippinen, Tunesien, Bosnien-Herzegowina, Albanien und der Türkei. Die meisten von ihnen kommen über das Triple Win-Programm ans UKHD. Hinter ihnen liegt ein weiter Weg: Nach ihrer Ausbildung im Heimatland absolvieren sie am UKHD ein Anerkennungsjahr mit praktischer Tätigkeit sowie Sprach- und Integrationskursen. Nach erfolgreicher Kenntnisprüfung erhalten sie die vollständige Anerkennung und können langfristig in der Pflege am UKHD arbeiten.
Infektionsforschung: Heisenberg-Professur für Claudia Denkinger
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat eine Heisenberg-Professur für Infektions- und Tropenmedizin“ (W3) für Prof. Dr. Claudia Denkinger am Zentrum für Infektiologie eingerichtet. Gemeinsam mit ihrem Team und internationalen Kooperationspartnern entwickelt und bewertet Prof. Denkinger neuartige Diagnostik und Screening-Methoden wie z.B. eine Prognose-App für das individuelle Tuberkulose-Risiko. Gleichzeitig baut das UKHD die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Infektionskrankheiten aus: Die von Prof. Denkinger geleitete Sektion „Infektions- und Tropenmedizin“ firmiert ab sofort als eigenständige Abteilung am Zentrum für Infektiologie. Zusätzlich wurde eine neue, von ihr geleitete Sektion „Infektiologie“ mit Betten in der Medizinischen Klinik zur Versorgung von Betroffenen mit schwer behandelbaren oder neu aufgetretenen Infektionen eingerichtet.
Mär
Datensammeln gegen klimabedingte Belastungen
Wie sich der Klimawandel – insbesondere starke Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit – auf Gesundheit und Natur auswirken und welche Maßnahmen für den Umwelt- und Gesundheitsschutz nützlich sein können, untersuchen Dr. Sandra Barteit, Leiterin der Arbeitsgruppe Digital Global Health am Heidelberger Institut für Global Health (HIGH) und ihr Team. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert das Projekt „PULSE-AI“ im Rahmen des Nexus-Förderprogramms (CZS Nexus) mit rund 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre. Das Team sammelt Gesundheitsdaten mit tragbaren Uhren und Armbändern, sogenannten Wearables, und setzt mit dem 3D-Drucker selbstgedruckte Wetterstationen zusätzlich zu Satellitengestützten Informationen ein. Die heterogenen Daten werden in einer innovativen Graphdatenbank verknüpft und mithilfe künstlicher Intelligenz analysiert.
40 Jahre Lila Damen und Herren am UKHD
Mit Herz, Leidenschaft, offenem Ohr und freundlichem Lächeln sind die Lila Damen und Herren der Ökumenischen Krankhaushilfe am UKHD im Einsatz. Im Frühjahr 2024 haben sie, durch die Corona-Pandemie verspätet, ihr 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Rund 60 Gäste aus Klinik, Bundesverband und Förderern kamen zur Feier in die Chirurgische Klinik. Die Lila Damen und Herren unterstützen Patientinnen und Patienten in den Ambulanzen, auf den Stationen und in den Tageskliniken – sei es mit einer Tasse Tee oder Kaffee und Keksen oder mit Zeit für tiefgreifende und emotionale Gespräche.
Luise Poustka im ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“
Prof. Dr. Luise Poustka, Ärztliche Direktorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, wurde in den ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“ berufen. Der Rat unterstützt die Bundesregierung in Fragen der öffentlichen Gesundheit. Dem ExpertInnenrat gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen an, unter anderem für Öffentliche Gesundheit, Ethik, Medizin, Pflegewissenschaften, Sozialwissenschaften und Virologie. Sie arbeiten ehrenamtlich und unabhängig. Den Vorsitz teilen sich Prof. Dr. Susanne Moebus von der Universitätsmedizin Essen und der Vorstandsvorsitzende der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Heyo Kroemer.
Neues Mitglied der STIKO: Prof. Dr. Alexander Dalpke
Prof. Dr. Alexander Dalpke ist neues Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO). Der Ärztliche Direktor der Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene und Stellvertretender Sprecher des Zentrums für Infektiologie ist Mikrobiologe und Immunologe. Seine wissenschaftlichen Arbeiten ordnen sich der Infektionsimmunologie zu und diese befasst sich unter anderem auch mit der Entwicklung und Anwendung von Impfstoffen. Aus seinen wissenschaftlichen Schwerpunkten ergibt sich eine Expertise speziell für RNA-Impfstoffe und für die neu entwickelten Adjuvantien/Impfverstärker. Die STIKO ist ein unabhängiges, ehrenamtliches Expertengremium, das Impfempfehlungen für die Bevölkerung in Deutschland entwickelt. Dabei orientiert sie sich an den Kriterien der evidenzbasierten Medizin und berücksichtigt sowohl den individuellen Nutzen für geimpfte Personen als auch den Nutzen für die gesamte Bevölkerung.
Apr
Ausbildungspreis der Stadt Heidelberg an zwei Azubis des UKHD
Zwei Auszubildende des UKHD wurden für ihre außergewöhnlichen Leistungen mit dem Ausbildungspreis der Stadt Heidelberg geehrt: Elena Allnoch und Luisa Hauk. Sie gehörten im Abschlussjahr 2023 zu den besten Auszubildenden in Heidelberger Betrieben. Elena Allnoch schloss ihre Ausbildung zur Anästhesietechnischen Assistentin (ATA) an der Akademie für Gesundheitsberufe (AfG) mit der Note 1,0 ab. Luisa Hauk, die in der Technischen Orthopädie am Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie Orthopädietechnik-Mechanikerin lernte, schaffte ihren Abschluss mit der Note 1,1. Mit dem Preis möchte die Stadt Heidelberg dem Thema Ausbildung am traditionell wissenschaftlich geprägten Standort eine Bühne bieten und ein Gesicht geben.
Mai
Sammlung Prinzhorn an neuem Sonderforschungsbereich beteiligt
Die Sammlung Prinzhorn am UKHD erforscht im Rahmen des neuen Sonderforschungsbereichs (SFB) „Heimat(en): Phänomene, Praktiken, Darstellungen“ der Universität Heidelberg, wie Psychiatrieinsassen um 1900 das Konzept „Heimat“ künstlerisch verarbeiteten. Der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte SFB untersucht interdisziplinär die historische und globale Bedeutung von Heimat. Das Teilprojekt „Heimat(en) draußen und drinnen“, geleitet von PD Dr. Thomas Röske (Sammlung Prinzhorn) und Prof. Dr. Maike Rotzoll (Universität Marburg), analysiert Werke der Sammlung Prinzhorn, um künstlerische Selbstverortungen psychiatrischer Patientinnen und Patienten dieser Zeit zu erforschen.
Jun
Erfolgreiche Sonderforschungsbereiche
Die Medizinische Fakultät war wieder erfolgreich bei den begehrten Sonderforschungsbereichen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Der von Heidelberg aus koordinierte transregionale Sonderforschungsbereich SFB 179 „Ursachen der Ausheilung bzw. Chronifizierung von Infektionen mit Hepatitisviren“ an der MFHD überzeugte mit wegweisenden Forschungsergebnissen und erhält für eine dritte Verlängerung einen Förderbetrag von 15 Millionen Euro für die kommenden vier Jahre. Sprecher ist Prof. Ralf Bartenschlager, Direktor der Abteilung Molekulare Virologie am Zentrum für Infektiologie. Neu eingerichtet wurde der Transregionale SFB 379 „Neuropsychobiologie der Aggression“. Prof. Sabine Herpertz, Ärztliche Direktorin der Klinik für Allgemeine Psychiatrie, vertritt den Standort Heidelberg und Mannheim; die Sprecherfunktion liegt bei Prof. Dr. Ute Habel von der RWTH Aachen.
Jul
Neue Therapie-Ansätze gegen Nierenerkrankungen
Prof. Dr. Matias Simons, stellvertretender Direktor des Instituts für Humangenetik und Leiter der Sektion Nephrogenetik, hat für sein Projekt RENOTREAT eine Proof-of-Concept-Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) erhalten. Er und sein Team untersuchen, ob eine natürlich vorkommende Aminosäure das Fortschreiten von Nierenerkrankungen verlangsamen und die Lebenszeit der Betroffenen verlängern kann. Diese Substanz hat sich bereits bei Herpes-Simplex-Virusinfektionen und Mangelernährung als sicher erwiesen. Der Grant ist mit 150.000 Euro für 12 Monate dotiert.
ERC Starting Grant für Malariaforschung
Malaria betrifft jährlich Millionen Menschen und fordert Hunderttausende Todesopfer. Resistenzen erschweren die Bekämpfung, und eine wirksame Impfung fehlt. Dr. Franziska Hentzschel vom Zentrum für Infektiologie erforscht neue Strategien gegen Malaria und hat dafür einen mit 1,5 Millionen Euro dotierten ERC Starting Grant erhalten. Ihr Fokus liegt auf einem einzigartigen Proteinkomplex (Arp2/3) im Malaria-Erreger Plasmodium, der die Erbgutaufteilung in den männlichen Geschlechtszellen des Parasiten steuert. Ohne diesen Komplex stirbt der Erreger in der Mücke, bevor er den Menschen infizieren kann. Die Forschung könnte neue Wege eröffnen, die Übertragung von Malaria zu verhindern.
Aug
Anita und Friedrich Reutner Preis der MFHD
Im Jahr 2024 wurden gleich zwei Wissenschaftlerinnen mit dem Anita und Friedrich Reutner Preis der Medizinischen Fakultät Heidelberg ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftlerin Dr. Shirin Nkongolo erforscht molekulare Grundlagen für das bessere Verständnis der Folgen einer chronischen Hepatitis-B-Virus (HBV)-Infektion. Dr. Simone Feurstein beschäftigt sich intensiv mit genetisch vererbbaren Varianten bei Blutkrebsformen, den hämatologischen Krebserkrankungen. Der Stifter Prof. Dr. Friedrich Reutner, Ehrensenator der Universität Heidelberg, unterstützt mit dem jährlich vergebenen und mit 10.000 Euro dotierten Preis Nachwuchswissenschaftlerinnen der Medizinischen Fakultät Heidelberg, die noch keine etablierte Position innehaben. In diesem Jahr teilen sich die beiden Preisträgerinnen das Preisgeld.
Preis der Fachschaft für Ausgezeichnete Lehre an der MFHD
Erstmals hat die Heidelberger Fachschaft Medizin den Preis für ausgezeichnete Lehre an der Medizinischen Fakultät verliehen, den PaLMe-Lehrpreis. Die neue Auszeichnung würdigt Dozentinnen und Dozenten, die ihre Lehrangebote engagiert und professionell verfolgen und kontinuierlich weiterentwickeln. Der PaLMe-Lehrpreis wird in zwei Kategorien verliehen. In der Kategorie „Beste Vorklinische Lehre“ hat die Fachschaft Prof. Dr. Sebastian Schuck vom Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg (BZH) ausgezeichnet. In der Kategorie „Beste klinische Lehre“ haben Dr. Markus Ganter, Zentrum für Infektiologie, und PD Dr. Katrin Meisenbacher, Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie, den PaLMe-Preis erhalten.
Eignungstest Kommunikation: Talent für den Arztberuf erkennen
Wer ist ein guter Arzt oder eine gute Ärztin? Aus Patientensicht ist neben dem Fachwissen auch der soziale Umgang und eine gute Kommunikation wichtig. An der MFHD soll die sozial-kommunikative Eignung für den Arztberuf deswegen über eine zusätzliche Auswahlquote bereits bei der Studienplatzvergabe berücksichtigt werden. Für diesen Zweck hat die Koordinierungsstelle für Auswahlverfahren, heiTEST den Test „Interaktionelle Kompetenzen Medizin“ (IKM) entwickelt. Der IKM ergänzt bestehende medizinisch-fachliche Eignungstests im Vergabeverfahren für Medizinstudienplätze in Heidelberg. Eine Forschungsgruppe von heiTEST hat den IKM wissenschaftlich untersucht. Die überzeugenden Ergebnisse hat das Team nun im Fachmagazin Advances in Health Sciences Education veröffentlicht.
Sep
125 Jahre Thoraxklinik
Die Thoraxklinik Heidelberg feiert 2024 ihr 125-jähriges Bestehen. Ursprünglich ein Jagdschloss, wurde sie 1898 in ein Genesungsheim für Lungenkranke umgewandelt. Nach ihrer Nutzung als Lazarett entwickelte sie sich zur größten deutschen Fachklinik für Lungenerkrankungen. Seit 2011 gehört sie vollständig zum UKHD und zählt heute zu den führenden Zentren für Thoraxmedizin. Neben modernsten Behandlungsmethoden zeichnet sie sich durch exzellente Forschung und internationale Kooperationen aus. Heute zählt die Klinik 1.100 Mitarbeitende, mehr als 45.000 Patientinnen und Patienten und 2.000 Operationen im Jahr.
Universitätsmedizin: Erfolgreich im nationalen und internationalen Vergleich
Die Heidelberger Universitätsmedizin gehört national und international zur Spitze. Studierende der MFHD schnitten in der ersten Staatsexamens-Prüfung bundesweit erneut am besten ab: Sie beantworteten im Schnitt 81,2 Prozent der Fragen richtig – deutlich über dem Bundesdurchschnitt (73,0 Prozent). Auch in internationalen Rankings überzeugt die Universitätsmedizin Heidelberg: Im renommierten Shanghai-Ranking belegt sie in der Klinischen Medizin deutschlandweit Platz 1 und global Platz 17. In der Medizin-Technologie liegt sie auf Platz 2 in Deutschland und Platz 16 weltweit. Im Ranking „World’s Best Hospitals 2024“ von Newsweek und Statista erreichte das UKHD Platz 15 unter 2.400 untersuchten Kliniken weltweit. In Deutschland rangiert das UKHD knapp hinter der Berliner Charité auf Platz 2.
Innovative Projekte der Pflege ausgezeichnet
Der sechste Heidelberger Pflegepreis prämierte drei innovative Projekte zur Verbesserung der Patientenversorgung und Arbeitszufriedenheit am UKHD. Die Auszeichnung würdigt Initiativen der Pflege-Teams, die durch kreative Ansätze die Pflegequalität steigern. Den ersten Platz gewann das Projekt „Familienlotsin“ aus dem Zentrum für Psychosoziale Medizin, das Angehörige psychisch oder somatisch erkrankter Patienten unterstützt. Platz zwei ging an das „Heidelberger Onboarding in der Pädiatrie“ für einen erleichterten Berufseinstieg. Den dritten Platz sicherte sich die Digitalisierung von Patienten-Informationsmaterial zur besseren Beratung, ein Projekt aus dem Zentrum für Innere Medizin.
Okt
Neuer Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde: Prof. Dr. Patrick Schuler
Zum 1. Oktober hat Patrick Schuler seine Professur für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Medizinischen Fakultät Heidelberg angetreten und die Leitung der HNO-Klinik am UKHD übernommen. Sein Fokus liegt auf der Erforschung und Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren mit innovativen Immuntherapien. Prof. Schuler folgt auf Prof. Peter Plinkert, der nach 20 Jahren in den Ruhestand geht. Besonders reizt ihn die Vielseitigkeit seines Fachs, das chirurgische und konservative Therapien kombiniert. In Heidelberg erwartet Prof. Schuler ein starkes Netzwerk in der Krebsmedizin mit zahlreichen Kooperationsmöglichkeiten in der Chirurgie, Strahlen- und Chemotherapie sowie neuen Verfahren mit Immun- und Zelltherapien.
Prof. Dr. Eva Winkler in den Deutschen Ethikrat berufen
Eva Winkler, Heisenberg-Professorin für Translationale Medizinethik an der MFHD, wurde in den Deutschen Ethikrat berufen. Als Onkologin und Medizinethikerin leitet sie die Sektion für Translationale Medizinethik am NCT Heidelberg und UKHD und arbeitet als Oberärztin in der Abteilung für Medizinische Onkologie am UKHD. Der Ethikrat berät Politik und Gesellschaft zu bioethischen Fragen und gibt Orientierung durch Stellungnahmen. Winkler setzt sich besonders für den ethisch begleiteten Transfer von Forschung in die Patientenversorgung ein. Ihre Expertise zu Künstlicher Intelligenz und Datenethik stärkt die interdisziplinäre Arbeit des Gremiums.
Richtfest: Neue Personalwohnungen am Wieblinger Weg
Am 15. Oktober feierte die GGH das Richtfest für 99 neue Wohnungen am Wieblinger Weg, die für Beschäftigte des UKHD entstehen. Nur sieben Monate nach Baubeginn markiert das Fest einen wichtigen Meilenstein. Die Wohnungen bieten bezahlbaren Wohnraum in direkter Nähe zum Neuenheimer Feld und sind optimal angebunden. Nach Fertigstellung im Mai 2025 wird das UKHD die Wohnungen anmieten und verwalten. Mit diesem Wohnprojekt wird die Fachkräftesicherung unterstützt und die Lebensqualität der Mitarbeitenden verbessert.
Nov
Rheuma und Krebs: Auszeichnungen für Dr. Karolina Gente
Dr. Karolina Gente von der MFHD wurde für ihre Forschung an der Schnittstelle von Krebs und rheumatischen Erkrankungen mit drei Preisen ausgezeichnet. Sie untersucht, wie Krebs bei Rheumapatienten frühzeitig erkannt und rheumatische Erkrankungen bei Krebspatienten sicher behandelt werden können. Zudem hat sie eine Sprechstunde am UKHD initiiert, die bald auch telemedizinisch angeboten wird. Ihre Arbeiten wurden von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, der Rheuma Liga und der Deutschen Rheumastiftung mit insgesamt 30.000 Euro gewürdigt.
Individueller 3D-Druck für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert ein Projekt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am UKHD mit 1,2 Mio. Euro zur Herstellung individualisierter Implantate per 3D-Druck direkt in der Klinik. Ziel ist eine schnellere, effizientere und präzisere Versorgung von Patienten mit komplexen Mittelgesichtsfrakturen sowie in der rekonstruktiven und onkologischen Chirurgie. Durch die enge Zusammenarbeit mit einem Industriepartner sollen Innovationszyklen verkürzt und patientenspezifische Implantate schneller verfügbar gemacht werden.
15 Jahre Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT)
Im November 2009 wurde das HIT als erste Schwerionentherapie-Anlage mit einer um 360° drehbaren Bestrahlungsquelle (Gantry) eröffnet. Es bietet hochpräzise Behandlung gegen Krebs mit Schwerionen- und Protonentherapie. Diese ermöglicht es tief im Körper liegende oder extrem widerstandsfähige Tumoren mit maximaler Präzision zu erreichen und dabei umliegendes gesundes Gewebe zu schonen. Dieser Vorteil ist besonders wichtig bei Tumoren, die nah an empfindlichen Geweben liegen, wie etwa an der Schädelbasis, dem Sehnerv oder Darm sowie Tumoren von Kindern und Jugendlichen.
Dez
Nierenzentrum Heidelberg wird Teil des UKHD
Das Nierenzentrum Heidelberg e.V. wird zum 1. Januar 2025 in das Zentrum für Innere Medizin des UKHD integriert. Der Vertrag wurde Ende 2024 unterzeichnet, nachdem das Bundeskartellamt 2023 zustimmte. Eine W3-Professur für Nephrologie soll bis Mitte 2025 etabliert werden, finanziell unterstützt vom Nierenzentrum e.V. Die Fachklinik mit rund 180 Mitarbeitenden versorgt jährlich 2.000 stationäre und 13.000 ambulante Patienten. Seit 2005 ist sie auf dem Campus Im Neuenheimer Feld angesiedelt und arbeitete eng mit dem UKHD zusammen.
Akute Querschnittlähmung: Wann Antikörper helfen
Eine internationale Studie unter Leitung der Universität Zürich, der Universitätsklinik Balgrist und des UKHD hat untersucht, ob der Antikörper NG101 (Anti-Nogo-A) die Rehabilitation bei akuter traumatischer Querschnittlähmung verbessert. Die Ergebnisse, veröffentlicht in The Lancet Neurology, zeigen erstmals signifikante Verbesserungen bei Patienten mit inkompletter Querschnittlähmung. Bei ihnen führte die Antikörperbehandlung zu besserer Muskelkontrolle und mehr Selbstständigkeit im Alltag, während bei kompletter Querschnittlähmung kein Effekt nachgewiesen wurde. Der Antikörper erwies sich als gut verträglich. Eine Folgestudie mit weiterentwickeltem Antikörper startet im Dezember 2024.
Wie sich das Gehirn an Hitze gewöhnt
Forschende der Medizinischen Fakultät Heidelberg haben in Nature Neuroscience erstmals neuronale Mechanismen beschrieben, die mit Hitzetoleranz zusammenhängen. Sie untersuchten Mäuse, die sich 30 Tage lang an 36 °C gewöhnt hatten, und entdeckten, dass wärmesensitive Neuronen im Hypothalamus dauerhaft aktiv waren. Diese scheinen entscheidend für die Regulierung der Körpertemperatur zu sein, da ihre Blockade die Hitzetoleranz aufhob. Die Erkenntnisse könnten helfen, die Anpassung an steigende Temperaturen durch den Klimawandel besser zu verstehen, so Studienleiter Prof. Jan Siemens.